Was bringt es footpower® Einlagen zu tragen?

Gehören Sie zu den Menschen, die dem Gesundheitssystem weniger blind vertrauen und sich zunehmend selbst informieren? Dann gehören Sie zum Trend – zu einer großen und stark wachsenden Gruppe von Menschen, welche mehr Aufklärung von der Medizin verlangt und berechtigte Fragen stellt … so auch zur Wirkweise von footpower®-Einlagen.

1. Die schnelle Erklärung:

Das besondere an footpower® Einlagen ist, dass sie Fußfehlstellungen durch gezielte Beeinflussung der Muskelsteuerung beheben. Gegenüber der klassischen Methode werden keine Funktionen des Körpers übernommen, sondern im Gegenteil, die Muskelsteuerung wird herausgefordert Fußstellung, Haltung und Bewegung wieder selbst zu optimieren. Hilfe zur Selbsthilfe und aktivieren von körpereigenen Fähigkeiten.

2. Die ausführliche Erklärung:

Man geht je nach Statistik davon aus, dass etwa 50-70% aller Menschen Fußfehlstellungen haben. Die Zahlen decken sich auch mit unseren Erfahrungen. Häufig handelt es sich um eine Absenkung oder Aufwölbung des Fußlängsgewölbes. Was kann an einer Fehlstellung der Füße so schlimm sein? Schauen wir auf die Zusammenhänge: Mit 28 Knochen, 32 Muskeln und Sehnen, 27 Gelenken und 107 Bändern ist der Fuß nicht ohne Grund eines der filigransten Bauwerke unseres Körpers: Beim Laufen müssen enorme Kräfte aufgefangen und abgefedert werden – was gleichzeitig ein Maximum an Flexibilität und Stabilität verlangt. Zum anderen basieren alle nachfolgenden Gelenke, wie Knie, Hüfte und Wirbelsäule, auf den Füßen. Fehlstellungen der Füße führen hierbei zu komplexen Winkelveränderungen in verschiedenen Achsen, was die verbundenen Gelenke unweigerlich kompensieren müssen. Knie-, Hüft- und Rückenschmerzen, sind je nach Bewegungsintensität eine logische Folge.

Die footpower-Lösung: Ursachen behandeln!
Nach den oben geschilderten Zusammenhängen klingt es einleuchtend, gezielt die Fußstellung zu untersuchen und bei Bedarf zu optimieren. Doch wo kommen Fußfehlstellungen her? In den seltensten Fällen sind knöcherne Probleme die Ursache. In den weitaus häufigeren Fällen ist die Muskulatur der Auslöser, genauer gesagt die Muskelsteuerung, welche den Fuß in der optimalen Stellung halten soll. Hier setzt footpower an: footpower-Einlagen beeinflussen biomechanisch sehr gezielt die Muskelsteuerung, damit diese die Haltung und Bewegung selbst optimiert.

Wie war’s gedacht?
Wenn man gesund und physiologisch richtig gehen möchte, muss man es in jungen Jahren richtig gelernt haben. Die Realität sieht heute jedoch so aus, dass Kinder keine unebenen Waldböden oder Felder mehr Barfuß bezwingen und damit ihre Fußmuskulatur stärken. Schon sehr früh sind ebene Fußböden sowie unpassende und starre Schuhe die Bedingungen unter denen Kinder aufwachsen. Wir helfen unseren Kunden mit footpower® Einlagen das gesunde physiologische Gehen nicht nur neu zu erlernen, sondern bei jedem Schritt erinnern wir den Körper daran wie Bewegung aussehen soll. Es ist vereinfacht gesagt ein Training mit jedem Schritt.

Wie ist das mit dem Tragekomfort?
Jede Pelotte (Anhebung) der Einlage ist so aufgebaut, dass alle Gelenke freie beweglich bleiben. Die schmerzempfindlichen Muskelbäuche und Muskelansätze werden nicht belastet.

3. Die fachliche Erklärung:

Orthopädische Einlagen nach Jahrling werden häufig als Gegensatz zur klassischen Einlagenversorgung dargestellt. Doch tatsächlich sind sie nur das Ergebnis der konsequenten Weiterentwicklung der Versorgungsmethode, die durch Lothar Jahrling Anfang der 90er angestoßen wurde. Erkenntnisse aus den Bereichen der Biomechanik, der Neurophysiologie und eines physiotherapeutischen Behandlungskonzepts untermauerten die Notwendigkeit über bestehende Einlagentechniken nachzudenken und deren Ansätze in Zusammenarbeit mit Ärzten und Physiotherapeuten, im Hinblick auf den Einfluss auf das sensomotorische System, weiter zu optimieren. Das sich stetig weiterentwickelnde Resultat ist eine Versorgungstechnik, die nicht mehr das „Stützen, Führen, Betten“ fokussiert, sondern über eine gezielte Manipulation des Fußes als „sensorisches Organ“ eine Reaktion der Bewegungssteuerung provozieren will. Dieses Ziel soll einerseits durch eine Umorientierung der Rückfußstellung als auch durch eine direkte Beeinflussung plantarer myofaszialer Strukturen im Mittel- und Vorfuß verfolgt werden. Die differenzierte Einwirkung auf die knöcherne und myofasziale Situation geht mit veränderten (Re-) Afferenzen einher und stellt somit eine „Störgröße“ im Regelkreis der Bewegungskoordination (vgl. Meinel&Schnabel, 1998) dar. Diese veränderten Afferenzen werden supraspinal integriert und fordern eine Adaptation der Bewegungssteuerung. Bleibt das System dieser gleichbleibenden Störgröße (footpower-Einlage) für einen bestimmten Zeitraum ausgesetzt, kommt es, abhängig von der individuellen motorischen Lernkapazität, zu einer Übernahme der Adaptation zu einem neuem im Kleinhirn abgespeicherten Bewegungsprogramm.

Relief mit individuell platzierten und geformten Pelotten
Die Mittel sind individuell platzierte Funktionselemente (Pelotten) am Fuß, die in Ihrer Form und Ihrer Kombination patientenspezifisch und individuell ausgearbeitet werden und direkt oder indirekt auf das muskuloskelettale System einwirken:

Die hintere, mediale Pelotte korrigiert den Rückfuß aus einer Valgusstellung und richtet das Fersenbein aus der Pronation auf. Sie wirkt mit ihrem höchsten Punkt unterhalb des Sustentaculum tali. Durch eine exakte, individuelle, handwerkliche Anpassung dieser Pelotte werden bewegungshemmende Einflüsse auf angrenzende Gelenkflächen (Talonavikulargelenk und Naviki Cuneiforme Gelenk) oder Funktionseinschränkungen umliegender Strukturen (Ursprung vom m. abductor hallucis, Plantaraponeurose) ausgeschlossen. Die hintere mediale Pelotte soll über das sensomotorische System durch ständige Wiederholung optimierter Bewegungsabläufe die medial stabilisierende Längswölbungsmuskulatur trainieren.

Die hintere, laterale Pelotte korrigiert den Rückfuß aus einer Varusstellung und richtet das Fersenbein aus der Supination auf. Sie wirkt mit ihrem höchsten Punkt im direkten Verlauf unterhalb des Außenknöchels. Es ist darauf zu achten, dass die Beweglichkeit des Calcaneocuboidalgelenks nicht blockiert und auch lateral voll erhalten bleibt. Die punktuelle Aufrichtung im Rückfuß wirkt sich auch auf die lateral stabilisierende Gelenkmuskulatur aus.

Die Retrocapitalpelotte ist als eine Art Stufe mit ihrem höchsten Verlauf direkt hinter den Mittelfußköpfchen 2 – 4 lokalisiert. Sie dient als mechanisches Widerlager im Vorfuß und gewährt bei funktionell beweglichem Rückfuß eine Spannungszunahme auf die kurzen plantaren Fußmuskeln. Eine individuelle Anpassung dieser Pelotte ist von Bedeutung, da weder Druck auf die Mittelfußköpfchen noch auf die proximalen Muskelbäuche ausgeübt werden darf. Nur die Endzügelungen der Sehnenausläufer dürfen „tangiert“ werden. Durch diese „Vordehnung“ der kleinen Fußbeuger lässt sich eine zentralnervöse Antwort im Sinne einer Spannungsreduktion beobachten. Über myofasziale Verbindungslinien kann dieser Effekt weiterlaufend bis hin zum Triceps surae, den Ischiocruralmuskeln sowie dem Erector spinae erwartet werden.

Der Zehensteg wird exakt unter den Zehenbeeren passgenau geschliffen. Er verstärkt in Kombination mit der Retrocapitalpelotte die Vordehnung auf die kurzen plantaren Fußbeuger und somit die sensomotorische Antwort. Über den Zehensteg kann auch eine Verbesserung der Koordination erreicht werden. Die deutliche Repräsentation der Zehen im Homunkulus zeigt das Potential, über eine mechanische Beeinflussung der Zehen das somatosensorische System zu stimulieren.